Was ist eine Story?

Wir alle sind begeistert von Stories, aber vor allem: Wir alle erzählen sie. Jeden Tag. In den verschiedensten Situationen.
Der Wissenschaftler und Schriftsteller Jeremy Hsu geht sogar davon aus, dass 65 % unserer Gespräche aus Stories bestehen – Stories über uns selbst, über andere Menschen, aber auch Klatsch und Tratsch 😄 Wir hören sie uns an, wir wiederholen sie, wir erfindens sie. Jedes Mal wenn wir eine wichtige Information teilen möchten, verpacken wir sie in eine Story.
Definition von Story
Eine Story ist ein Narrativ oder eine Serie von Ereignissen, die zusammengehören und die in einer bestimmten Reihenfolge erzählt werden, um die Zuhörer zu informieren, begeistern und/oder inspirieren. Eine sehr langweilige Definition, wenn man bedenkt, was Stories alles bewirken können.
Stories sind dazu da, um erzählt zu werden
Geschichten sind überall – du findest sie in Gesprächen mit deiner Familie, deinen Freunden und deinen Arbeitskollegen, aber auch im Theater, Fernsehen, in Zeitungsartikeln oder Blogs (wie diesen hier 🙂). Wir alle denken in Narrativen – den ganzen Tag. Egal ob wir über den nächsten Supermarkt Einkauf denken oder das Gespräch mit unserer WG Mitbewohnerin am Abend. Wir erfinden (kurze) Geschichten in unseren Köpfen für jede Handlung und jedes Gespräch. Dadurch können wir uns auf der faszinierendsten und gleichzeitig einfachsten Ebene verstehen und verbinden.
Wenn wir eine (gute) Geschichte hören oder lesen, ruft sie Erinnerungen hervor oder aktiviert unsere Vorstellungskraft. Wir empfinden dadurch Emotionen, die uns mit der Geschichte und dem Geschichtenerzähler verbinden. Was wiederum bedeutet, dass uns die Inhalte viel besser im Gedächtnis bleiben.
Wie baut man eine gute Story auf?
Dafür gibt es einige Strukturen oder Frameworks, die ich dir in diesem Blog Post gerne genauer erklären möchte. Die generelle Regel lautet allerdings: “The simpler, the better”. Die “Three-Act Structure” folgt diesem Prinzip: Jede Story hat einen Anfang – eine Mitte – und ein Ende.

Eine genaue Beschreibung der Struktur findest du im Blog Post „Storytelling Frameworks“. Aber gehen wir die Struktur anhand von dem Beispiel “Harry Potter” durch:
ANFANG
🧙 HARRY POTTER
Der erste Akt beginnt mit einer Einführung des Hauptcharakters, Harry Potter, und seines Lebens als Waise, der bei seiner Tante und seinem Onkel lebt. Er führt ein scheinbar normales Leben, bis er erfährt, dass er ein Zauberer ist und eine Einladung erhält, die Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei zu besuchen.
MITTE
🧙 HARRY POTTER
Im zweiten Akt besucht Harry die Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei, wo er Freunde und Feinde findet und mehr über die Welt der Zauberer und den bösen Lord Voldemort erfährt.
ENDE
🧙 HARRY POTTER
Der finale Akt ist der Höhepunkt der Geschichte: Harry tritt in einem Kampf gegen Lord Voldemort an, um die Welt der Zauberer zu retten. Durch seine Reise lernt Harry, dass Mut und Freundschaft immer stärker sind als Hass und das Böse.
Was ist keine Story?
Nachdem wir jetzt einiges darüber wissen, was eine gute Story ausmacht, was würdest du sagen, sind folgende Beispiele eine Story? Klappe sie auf und sieh nach, ob du richtig liegst.
Eine Case Study ist eine detaillierte Untersuchung eines bestimmten Szenarios, um ein besseres Verständnis der zugrunde liegenden Probleme, Zusammenhänge und potenziellen Lösungen zu gewinnen. Klingt nicht gerade sehr persönlich, oder? Und deswegen hast du wahrscheinlich nicht viele gelesen.
Mit Testimonials werden wir schon ein wenig persönlicher – hier erzählen Menschen von ihren Erfahrungen mit einem Produkt oder einem Service. Allerdings erhalten wir nur einen Einblick in einen Teil der gesamten Story.
Wann immer ein Produkt vorgestellt wird, wo Features aufgelistet werden und man hört, warum das Unternehmen ein so toller Partner wäre – das ist keine Story.
Happy Storytelling!
Sabrina
Dieser Artikel wurde mit ganz viel in Mals, Südtirol geschrieben.